Schlunegger Die Bildpostkarten der Schweiz 1924 - 1964 Motivhand

Die Bildpostkarten der Schweiz stellen ein beliebtes Sammelgebiet dar für Ganzsachensammler, Motivsammler, Heimatsammler. Es gibt rund 2000 solche Bildpostkarten mit etwa 1600 verschiedenen Bildchen. Zum ersten Mal gibt es nun ein Werk, in dem sämtliche unterschiedlichen Bilder reproduziert werden! Die einzelnen Karten werden alphabetisch nach Ortschaften aufgelistet. Die Bilder werden beschrieben und erläutert: Kirchen und Gebäude werden benannt, Berge soweit als möglich identifiziert. Es gibt viele weitere interessante Informationen, die anderweitig nicht ohne weiteres zugänglich sind.

Vorwort

Der Zumstein Ganzsachen-Katalog widmet einen beträchtlichen Teil den Postkarten. Katalo-
gisiert werden Postkarten ohne Abbildungen, Bildpostkarten und Sonderpostkarten mit unter-
schiedlichen Illustrationen. Besonders der Motivsammler, aber auch Heimat- und Ganzsa-
chensammler vermissen die Bilder der einzelnen Bildpostkarten und deren Beschreibung. Es
gibt rund 2000 Bildpostkarten mit rund 1400 verschiedenen «Bildchen», weshalb man verste-
hen kann, wenn der Zumstein-Katalog auf die Wiedergabe dieser Abbildungen verzichten
muss.
Auch wir haben es mit Platzmangel zu tun, weshalb wir uns in erster Linie mit dem Versuch
der Identifikation der einzelnen Bildmotive begnügen mussten; für ausführlichere Informatio-
nen reichte der Platz einfach nicht aus. Mit dem heute fast jedermann zugänglichen Internet
lassen sich aber basierend auf unseren Angaben mit Leichtigkeit weitere Daten beschaffen.
Unser Ziel ist es in erster Linie, sämtliche Bildmotive zu erfassen und zu identifizieren; die Er-
fassung philatelistischer und drucktechnischer Unterschiede überlassen wir gerne den bisher
bekannten Katalogen.
An dieser Stelle möchten wir dem Herausgeber des Zumstein Ganzsachen-Katalogs dafür
danken, dass wir dessen Katalognummern verwenden durften.
Aufbau des Motivhandbuches
Die Abbildungen stehen jeweils nach der Ortsbezeichnung, gefolgt von einer chronologische
Tabelle der einzelnen Ausgaben für diese Ortschaft. Anschliessend folgen Erläuterungen zu
den einzelnen Bildmotiven oder ein allgemeiner Text. Jedes Bildmotiv wird nur einmal gezeigt,
auch wenn es mit unterschiedlichen Bildlegenden existiert.
Aufbau der Tabelle
a 1931 10 c blgn G6 AARAU 128 1
1.Kolonne = Buchstabe als Symbol für das Bildmotiv
2. Kolonne = Ausgabejahr
3. Kolonne = Wertstufe, Farbe
4. Kolonne = Hinweis auf das Wertzeichen
5. Kolonne = Bildlegende auf der Karte
6. Kolonne = Serien-Nummer gemäss Zumstein Ganzsachen-Katalog
7. Kolonne = Fortlaufende Nummer innerhalb der Serie
Abkürzungen
Farbe: Mit Ausnahme der im Anhang behandelten Karten wurden die Bildpostkarten einfarbig
gedruckt. Die Farbbezeichnung bezieht sich daher sowohl auf das Bildmotiv wie auf das Wert-
zeichen.
gn = grün; blgn = blaugrün; viol = violett; br = braun; dbr = dunkelbraun; r =rot; rs = rosa; k =
karmin, s = schwarz
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Wertstempel: Gleiche Wertstempel kommen in unterschiedlicher Farbe vor: Grün, blaugrün
oder braun für die Wertstufe 10 c (bis 1935), rot für 20 oder 25 c, und ab 1935 violett, braun,
rotbraun, grün für 10 c
GG (Serie 82) GG (Serie 85) Ä (Serie 104) Tb (Serie 101)
M (Serie 123) M (Serie 126) G5 und G6 Grosse Ziffer
GG = Ziffer auf gegittertem Untergrund (1923)
Ä = Ähre und Ziffer
Tb = Taube und Ziffer
G5 = Grenzumrisse der Schweiz, 5 Adresslinien
G6 = Grenzumrisse der Schweiz, 6 Adresslinien
M = Mater fluviorum
Kein Hinweis = Grosse Ziffer auf glattem Grund (Ausgaben nach 1935)
Weitere Text- und Zeichenerläuterungen
 Mit diesem Zeichen wird darauf hingewiesen, dass es von der betreffenden Karte mehrere
Auflagen gibt, die sich nur geringfügig oder bildmässig überhaupt nicht unterscheiden. Solche
geringfügige Unterschiede gibt es vor allem bei den Serien 139, 163 und 182, die sich in helle-
rer oder fetter Schrift, in der Schriftlänge, im Abstand vom Bild zum Wertzeichen, kleine Farb-
tonverschiebungen und dergleichen manifestieren.
Der spezialisierte Leser möge in diesen Fällen den Zumstein Ganzsachenkatalog konsultieren
sowie das «Handbuch der Schweizer Postkarten» von Martin Bär. Für die Serie 139 verwei-
sen wir gerne auf Heft 7 in der Schriftenreihe des Schweizerischen Ganzsachen-Sammler-
Vereins: «Die Bildpostkarten P 139 und ihre Klischeeunterschiede» von Paul Day.
BRB (mit 4stelliger Zahl): Die Bezeichnung «6040 BRB 3.10.1939» (oder 4165 etc.) befindet
sich jeweils am linken Rand der Illustration und bezieht sich auf einen Bundesratsbeschluss,
der die Ausfuhr von Karten, Plänen und anderen Geländedarstellungen verbot und Verkauf,
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Abgabe und Veröffentlichung von Karten unter Bewilligungspflicht stellte. Im Text haben wir
auf die Datumangabe verzichtet, die immer 3.10.1939 lautet. Bei Serie 167 steht dieser Hin-
weis unterhalb des Bildes als «No 6040 3.10.39).
Abbildungen
Jedes Bildmotiv innerhalb einer Ortschaft wird nur einmal abgebildet und mit fortlaufenden
Buchstaben (a, b, c) gekennzeichnet, auch wenn dieses in verschiedenen Farben oder in
Kombination mit unterschiedlichen Wertzeichen verwendet worden ist. Dieses Buchstaben-
symbol bezieht sich also ausschliesslich auf das Bildmotiv, nicht aber auf die Bildlegende, Gibt
es bei einer Ortschaft nur ein einziges Bildmotiv in einer oder mehreren Ausführungen wird
zwar in der Tabelle die Buchstabenbezeichnung «a» eingesetzt, aber bei der nachfolgenden
Bildbeschreibung nicht mehr verwendet.
Aus Platzgründen haben wir in einzelnen Fällen die grosformatigen Bilder etwas stärker ver-
kleinert als üblich und die Bilder von zwei Ortschaften nebeneinander gestellt.
Geringfügige Unterschiede in Format und Abmessungen
Gemäss einem Beschluss des Weltpostvereins wurden ab 1925 (Serie 107 und folgende) die
Karten in einem etwas grösseren Format hergestellt.
Bei verschiedenen Postkarten gibt es zudem kleine Unterschiede im Format der Illustration,
der Karte oder des Abstandes zwischen Illustration und Wertstempel. Häufig weisen diese
Karten dieselbe Katalognummer auf, ergänzt mit einem Grossbuchstaben, der auf das Ausga-
bejahr hinweist.
Wir haben auf die Existenz solche Unterschiede mit dem Zeichen  hingewiesen (siehe
oben).
Postkartenheftchen, Wasserzeichen
Einzelne Postkarten-Serien gibt es mit vertikaler oder horizontaler Perforation oder Zähnung,
die aus Postkartenheftchen stammen. Im Ganzsachenkatalog werden diese Formen mit «y»
und «z» aufgeführt, wogegen wir darauf verzichten. Zu beachten sind neben der Änderungen
des Postkartenformats (ab Serie107) auch die Verwendung von Wasserzeichens, auf welche
Unterschiede wird in der Regel nicht besonders hingewiesen haben. Auch hier ein Hinweis auf
Heft 6 in der Schriftenreihe SGSV: Die Postkartenheftchen der Schweiz 1912-1992.
Bildlegenden
Es war unser Bemühen, in den Tabellen die Bildlegenden so wieder zu geben, wie sie auf den
einzelnen Postkarten erscheinen, also in gleicher Weise Gross- und Kleinschreibung, Kom-
mas, Bindestriche, Klammern zu übernehmen, weil solche Unterschiede manchmal aus-
schlaggebend für die Zuordnung zu einer bestimmten Katalognummer sind. Wir können je-
doch keine Garantie übernehmen, dass sich bei einem Umfang von rund 2000 Zeilen nicht da
oder dort ein Fehler eingeschlichen haben kann. Nicht berücksichtigt haben wir die alte
Schreibweise mit Doppel-S, also »ß«, die noch ab und zu vorkommt, bei «Schloß», «Straße»,
«groß».
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Es gibt unterschiedliche Abstände vor und nach einem Bindestrich, zum Beispiel: «LAUSAN-
NE-OUCHY» und «LAUSANNE - OUCHY». Der besseren Lesbarkeit haben wir in der Regel
vor und nach einem Bindestrich einen Leerschlag eingelegt, ausgenommen bei französischen
Bezeichnungen wie «LA CHAUX-DE-FONDS».
Auf den Postkarten finden sich häufig auch bei Grossschreibung Akzente auf den einzelnen
Buchstaben, was wir in unserem Text nicht konsequent übernommen haben, sofern dies nicht
zur Unterscheidung verschiedener Ausgaben von Bedeutung ist.
Klammerausdrücke
a 1943 10 c rbr BOTTIGHOFEN - SCHLÖSSLI (Thurgau) 6040 BRB 158 23
b 1954 10 c gn Kneippkurort DUSSNANG (Thurgau) [ Schrift 37 mm] 182 188
Texte in runden Klammern (xx) bei den Bildlegenden geben die Schreibweise auf der Bild-
postkarte wieder, wogegen in eckigen Klammern [xx] Hinweise auf das Bildmotiv, auf Unter-
schiede in Format usw. gebracht werden.
Identifikation der Bilder
Wir haben versucht, die verschiedenen Bildmotive nach bestem Wissen zu identifizieren, wo-
bei man sich bewusst sein muss, dass sämtliche Darstellungen aus der Zeit vor 1955 stam-
men, also mindestens 50 oder fast 100 Jahre alt sind. Ortsbilder haben sich in dieser Zeit ver-
ändert, dargestellte Bauwerke existieren zum Teil nicht mehr oder sind umgebaut worden.
Berge: Bei den Bergen haben wir zum Vergleich alte Ansichtskarten, Fotos, Informationen
aus dem Internet, aber nach Möglichkeit auch Auskünfte einheimischer Personen herangezo-
gen. Das Problem bestand aber darin, dass nicht genau ersichtlich ist, von welchem Blickwin-
kel aus die Zeichnung oder Fotografie erstellt worden ist. Ist der Standort bekannt, gibt oft die
Internet-Seite www.gipfelderschweiz wertvolle Hinweise, noch besser, aber spärlich zur Ver-
fügung sind fotografische Panoramas mit Angabe der Gipfelnamen. Bei diesen Angaben kön-
nen wir keine vollständige Gewährt für die Richtigkeit üb er nehmen. Mit einem Fragezeichen
«?» im Text zeigen wir an, dass die Angaben nicht genügend unterlegt sind.
Bei den Internetseiten www.heimatsammlung.ch und www.altepostkarten.ch handelt es sich
um Verkaufsangebote, die laufend Veränderungen unterworfen sind, weshalb diese Quellen
nicht reproduzierbar sind.
Höhenangaben der Berggipfel sind je nach Quelle und Datum unterschiedlich; sie haben sich
teilweise im Laufe der Zeit verändert, wir können daher keine Gewähr für die korrekte Angabe
übernehmen.
Postautos: Es wäre unser Ziel gewesen, die einzelnen Darstellungen von Postautos nach
Marke und Typen zu bestimmen. In Frontansichten ist oft der Markenname auf dem Kühlergit-
ter zu erkennen, bei allen anderen Darstellungen war die Zuordnung zu einer bestimmten
Herstellermarke oft nicht möglich. Bei der Marke Saurer lassen sich zeitlich folgende Typen-
reihen unterscheiden: A (1915-1930), B (1925- ca. 1933), C (1934-1955).
Berna in Olten begann 1904 mit der Produktion von Lastwagen und wurde 1929 von Saurer
übernommen. Ab 1939 waren die Fahrzeuge von Saurer und Berna typengleich.
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Unter der Marke FBW nahm Franz Brozincevic in Wetzikon die Produktion von Nutzfahrzeu-
gen auf.
Schiffe: 1981 haben wir in der SBZ (Nr. 3 und 4) einen Beitrag über Schiffe auf Ganzsachen
der Schweiz publiziert. Damals konnten wir bei der Identifikation auf die wertvolle Mitarbeit ei-
nes Spezialisten zählen. Für nähere technische und historische Angaben stehen verschiedene
Fachbücher zur Verfügung, wir beschränken uns in der Regel auf die Angabe des Baujahres
oder der Indienststellung.
Bauwerke: Unser Ziel war in erster Linie markante Gebäude (Kirchen und andere) zu identifi-
zieren. Aus Platzgründen sind unsere weiteren Informationen auf ein Minimum beschränkt in
der Annahme, dass die meisten Leser sich zusätzliche Daten via Internet, Kunstführer oder
anderswo selbst beschaffen können. Unser Bestreben war es jedoch auf Einzelheiten hinzu-
weisen, die nicht allzu offensichtlich sind und Anstoss zum Weitersuchen geben können. Der
Umfang der Informationen entspricht also keineswegs der Bedeutung der dargestellten Moti-
ve.
Alphabet
Grundsätzlich werden die Ortschaften in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt, wobei einzel-
ne Darstellungen (Gebäude, Flurbezeichnungen) trotz einem anders lautenden Namen unter
derjenigen Ortschaft behandelt werden, in deren Gebiet sie liegen. «Schloss Hagenwil bei
Amriswil» zum Beispiel ist unter Amriswil zu suchen. Bezeichnungen für eine Passstrasse in
verschiedenen Sprachen werden zusammengefasst (Gotthard, San Gottardo).
In der Regel zeigt ein entsprechender Hinweis solche «Versetzungen» an. Im Abschnitt «ST»
haben wir alle Ortsbezeichnungen mit dem Präfix Sankt, San, Santa, Saint zusammengefasst
und nach dem Hauptnamen alphabetisiert.
Sachregister
Ein gutes Nachschlagewerk sollte ein Stichwortregister aufweisen, und wir haben versucht,
diese Forderung einigermassen zu erfüllen. Auch hier sind wir aus Platzgründen einge-
schränkt worden. Berggipfel und Kirchen finden sich fast auf jeder Seite, weshalb wir auf de-
ren Erwähnung verzichtet haben. Aufgeführt sind Personennamen, Heilige, Hinweise auf Ver-
kehrsmittel, Tiere, Pflanzen. Es ist nicht unsere Absicht, mit einem detaillierten Verzeichnis
dem Motivsammler die Sucharbeit völlig abzunehmen, es soll lediglich das erneute Auffinden
einzelner Begriffe erleichtern.

(Quelle: Verlagsinfo)

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